PhiloClub

„Sapere aude!– Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen.“Immanuel Kant, deutscher Philosoph

Unsere Schule bietet seit einigen Schuljahren für Schülerinnen und Schüler der Klassen 5 und 6, die den Religionsunterricht nicht besuchen, die Arbeitsgemeinschaft Philosophieren mit Kindern („Philo-Club“) an. Gegenseitige Wertschätzung und Verantwortung, Konfliktlösung und Miteinander leben sowie das Zuhören und Gespräche führen sind Schwerpunkte, mit denen wir uns beschäftigen. Zu Beginn des Schuljahres haben wir intensiv über Normen und Regeln für ein gutes Zusammenleben gesprochen. Aber auch das Lachen mit und über andere Menschen, der Stellenwert von Familie und Freunden, religiöse Feste und Feiertage und die ganz besondere Geschichte des Timofejs sind Themen des „PhiloClubs“. Verschiedene Dilemmageschichten und Gedankenexperimente regen uns zudem zum Nachdenken, Diskutieren und Philosophieren an. Außerdem dient der „Philo-Club“ als Heranführung an den Ethik-Unterricht, welcher ab Klasse 8 für alle, die den Religionsunterricht nicht besuchen, verpflichtend ist.

Hier ein kleiner Vorgeschmack - ein Dilemma, über das wir uns schon unterhalten haben:

Das 10€-Dilemma

Die Lehrerin kommt morgens in die Klasse und sagt zu den Kindern: „Hört mal alle her, Frau Scholz vom Sekretariat hat heute Morgen einen 10€-Schein im Treppenhaus verloren. Sollte ihn jemand finden, bitte ich euch, ihr das Geld zurückzugeben.“ Britta hatte das Geld vor Unterrichtsbeginn gefunden. Es lag hinter einem Abfallkorb. Sie war sich vollkommen sicher, dass sie keiner sah, als sie den Schein aufhob. Und sie war froh über den Fund, denn ihre Mutter hatte in der nächsten Woche Geburtstag und sie wollte ihr ein Geschenk kaufen. Doch was sollte sie tun? Britta mag Frau Scholz gern und sie weiß, dass Frau Scholz das Geld braucht, denn sie hat eine große Familie. In Anlehnung an: Lickona, Thomas (1989): Wie man gute Kinder erzieht! Die moralische Entwicklung des Kindes von der Geburt bis zum Jugendalter und was Sie dazu beitragen können. München: Kindt.